aus der einführung (prof.dr.wiendieck)

Wer ihre Bilder sieht, kann sich der Faszination des Meeres kaum entziehen. Klar, sie ist Norddeutsche - mit Strand, Wellen, Meeresrauchen, Schiffen und Häfen aufgewachsen. Ebbe und Flut bilden eine symbiotische Einheit, das Wasser kommt und geht, bedeckt und befreit den Strand und lässt Räume entstehen und vergehen. Ihre schwarzweiß-Bilder sind unbearbeitet, sie wirken durch die Motive. Da ist Weite, Nähe, Unendlichkeit, Einsamkeit, Werden und Vergehen. Und die angerosteten massiven eisernen Spundwände wirken plötzlich zerbrechlich angesichts des endlos anbrausenden Wassers. Und Boote liegen hilflos und verlassen - fast lässt sich sagen - wie tote Fische auf dem trockenen vom Wasser verlassenen Strand. Es sind Fotos, aber man kann förmlich die salzige See riechen und die frische Brise auf der Haut spüren.